Die zweiten und vierten Klassen des Franziskus Gym Wels haben erneut ein Zeichen der Solidarität und Unterstützung für Brustkrebspatientinnen gesetzt. Im Rahmen des Unterrichtsfaches „Technik und Design“ des Textilschwerpunkts fertigten sie rund 200 Herzkissen für Patientinnen des Klinikum Wels-Grieskirchen.
Das Herzensprojekt, das bereits seit rund 15 Jahren durchgeführt wird, ist für die Jugendlichen mehr als nur Schulunterricht. „Es ist ein gutes Gefühl, jemandem zu helfen, der krank ist“, so der einhellige Tenor der Jugendlichen. Die selbstgenähten Kissen sollen nicht nur körperliche Unterstützung bieten, sondern auch Trost und Mut spenden.
Pädagogin Silvia Kocher (ganz links) und die Schülerinnen und Schüler des Franziskus Gym Wels übergeben die Herzkissen an Stationsleiterin Helga Emrich. © Klinikum Wels-Grieskirchen
Kissen als Mutmacher
„Dieses Projekt ist in vielerlei Hinsicht überaus wichtig“, betont Pädagogin Silvia Kocher. Sie unterrichtet das Fach seit 32 Jahren und begleitet das Sozialprojekt von Anfang an. „Die Schülerinnen und Schüler schneiden den Stoff zu, stopfen und nähen das Herz und versehen es mit einer persönlichen Botschaft.“ Für die Betroffenen nehmen die handgefertigten Unikate einen besonderen Stellenwert ein – auch auf emotionaler Ebene. „Viele von ihnen bedanken sich in persönlichen Briefen oder per E-Mail bei der Schule und spenden für unsere Materialkosten“, so Kocher. Die Kissen, die anatomisch geformt unter dem Arm getragen werden, lindern Druck- und Narbenschmerzen und fördern die Entstauung der operierten Seite. Stationsleiterin Helga Emrich bestätigt die positive Wirkung der Kissen: „Die Herzen sind Mutmacher. Sie unterstützen die Patientinnen bei der Heilung nach dem Eingriff, zum Beispiel beim Liegen oder Autofahren.“
Wertvolle Tradition
Auch heuer haben die fleißigen Jugendlichen die Kissen gemeinsam mit ihren Lehrkräften persönlich übergeben – unter ihnen Juliana, Moritz, Irina, Katharina, Helena und Fabienne. Sie sind überzeugt davon, dass die Kissen den Patientinnen Stärke verleihen und ihnen den Krankenhausaufenthalt erleichtern. „Wir hoffen, dass sie wieder gesund werden und dass es ihnen gut geht.“ Die Tradition der Herzkissen geht auf die dänische Krankenschwester Nancy Friis-Jensen zurück, die diese Idee 2006 von einem US-Kongress nach Europa brachte. Ihr Wunsch war es, allen Patientinnen ein Herzkissen zukommen zu lassen – und der Traum, dass es eines Tages keine Patientinnen mehr gibt, die dieses Kissen benötigen.